Dobryi wetscher aus Sewastopol,

gefühlt ist man am Ende der Welt angekommen, wenn man in Simferopol vor dem alten kurzen knarzenden Rollband auf’s Gepäck wartet. Und wenn man dann noch mit der letzten Maschine aus Kiew gelandet ist, kann man hinterher das Licht ausknipsen.

sewastopol1Danach fügt sich der Flughafen wunderbar in die lichtlose Landschaft ein. Auf der Fahrt nach Sewastopol gibt keine Straßenbeleuchtung. Ab und zu mal eine beleuchtete Tankstelle oder ein paar beleuchtete Fenster in angrenzenden Häusern, das war’s. Die Erfindung des Fernlichts kann man bei solchen Fahrten gar nicht hoch genug einschätzen. Aber die Strecke ist entgegen aller Warnungen in Reiseführern erstaunlich gut zu fahren.

Sewastopol ist eine sehr schöne Stadt, auch die vielen grauen Marineschiffe fügen sich nach anfänglicher Irritation ganz sewastopol3wunderbar ein. Allerdings überfordert die große Anzahl an Gedenkstätten.

Wenn man an den Promenaden entlang geht, werden einem auf Schritt und Tritt in unterschiedlichen Lautstärken Rundfahrten durch die Sevastopol Bay angepriesen. Kann man machen, muss man aber nicht.

sewastopol2Man kann aber auch einfach ein bisschen mit den Fähren die Bucht kreuzen, die den vorstädtischen Norden mit Downtown Sewastopol verbinden. Schräge Bekanntschaften kann man schließlich überall machen. Ein Mann sprach mich beim Fotografieren an und wollte mir Tricks mit meiner Kamera zeigen. Obwohl er seine herausholte und mir etwas zeigte, fanden unsere unterschiedlichen Modelle und vor allem unsere Sprachen nicht wirklich zusammen. Er verabschiedete sich fröhlich auf sein T-Shirt mit AC/DC-Schriftzug zeigend. Was wollte er mir damit sagen?

Im Gegensatz zu Kiew ist hier Englisch deutlich weniger verbreitet. Aber wir entwickeln inzwischen ein italienisches Temperament, was die Kommunikation mit Händen und Füßen angeht. Kreisverkehr zeigen bringt dabei immer besonders Spaß.

Fotos von der Krim auf Flickr